Fast gleichzeitig Sonnenuntergang im Westen
und im Osten ging bereits der Vollmond auf....
und später war er dann so wie ein Vollmond sein soll....
und seit heute 5 Uhr früh ist es offiziell- der Herbst hat begonnen, obwohl die Natur bereits einige Zeit ihre Vorboten gesandt hat.
Natürlich mußte ich mich heute sofort auf die Suche nach dem Herbst machen.
Wer, was und wo ist der Herbst ......
Ich ging keine 5 Minuten und hatte die Intensität des Herbst mit seinen Farben und Gerüchen zum ersten Mal in meinem Leben wirklich bewußt gefühlt, aber das rührt natürlich daher, dass ich meine eigene Spiritualität lange Zeit lahm gelegt hatte und nun wiederfinde.
Ich wußte schon immer, dass mir der Herbst eine der liebsten Jahreszeiten ist, aber in so einem Ausmass wahrgenommen wie heute, hatte ich dies noch nicht.
Dass man sich mit der Schönheit der Natur, im Wechsel der Jahreszeiten, mit ihr in Einklang und Harmonie befindet, ist das Einheitliche, das Göttliche, das mir die Wicca Lehre mitgegeben hat und mich seit jeher fasziniert.
Es war ein Glücksgefühl die Natur so bewußt zu erleben, und trotzdem hat sich eine gewisse Melancholie bei mir eingestellt.
Es ist das Vergängliche, das der Herbst zeigt, dass Zeit keine Bedeutung hat, da sie selbst auch vergänglich ist.
Die Zeit geht vorüber und nimmt alles mit sich.
Die Vergänglichkeit ist jene Kraft der Zeit, die jedes Erlebnis seiner selbst zum Gespenst macht.
Das Abendrot vergeht und weicht der Nacht, die Morgenröte dem Mittag und die Farben des Herbst der Zeit, die vergeht....
In Zeiten schwerer Not ist es schön, wenn man sagen kann: auch diese Zeit wird vorbeigehen..
In Glücksmomenten wie diesen, möchte man die Zeit anhalten.
Auf diese Weise macht die Vergänglichkeit aus allem, was uns widerfährt, Geister und Schatten.....
Und genau diese Geister und Schatten habe ich heute versucht zu vertreiben, indem ich die Zeit einfangen wollte - was natürlich nur in meiner Phantasie funktioniert - nie wirklich.
Der Tag ist in uns wie die Schatten der Zeit...
Sogar der weit entfernte Berg spiegelt sich in Licht und Schatten.
Unsere Tage sind verschwunden, unsere Zukunft ist noch nicht angekommen.
Der einzige Zeit-Boden auf dem wir stehen können ist der gegenwärtige Augenblick.
Augenblicke wie ich sie heute in mein Gedächtnis aufgenommen habe.....
Das Gedächtnis, die Erinnerung ist eine der schönsten Realitäten der Seele.
Das eindruckvollste Bild des Gedächtnis liefert uns der Baum.
Mammutbäume zum Beispiel haben ein Gedächtnis, das bis ins 6. Jahrhundert zurück reicht.
Unsere Zeit leidet unter einem akuten und fortschreitenden Gedächtnisverlust.
Der amerikanische Philosoph George Santayana sagte:
"Wer die Vergangenheit vergißt, ist dazu verurteilt, sie zu wiederholen."
Der Herbst ist die Jahreszeit der Ernte und ist für mich einer der schönsten Abschnitte des Jahres.
Alles trägt Früchte, was im Frühjahr gepflanzt und über den Sommer gepflegt wurde.
Der Herbst spielt auch bei den Kelten eine große Rolle.
Man spricht auch von Herbst-Herz, wenn alle Sinne über das Jahr geschärft wurden und in unseren Seelen der Herbst einkehrt.
Das kann Altern bedeuten oder aber auch emotionales Wachstum, wenn wir die Früchte unserer Erfahrung und unseres Lebensstiles ernten.
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